Die Leinwand aufgebaut. Der Projektor gestartet.
Die Menschen strömen zum Feld. 20 Uhr: Die Vorstellung beginnt. Das Wanderkino ist zu Gast im Süden von Burkina Faso.
Faszination Bewegtbild – in Deutschland ist Wanderkino längst Nostalgie. Die Menschen haben den Luxus von Zeit und Geld, um sich unterhalten zu lassen. In Burkina Faso ist das noch anders.

Unterwegs mit dem Wanderkino ist eine persönliche Reisereportage mit einem Ich-Erzähler. Es gibt drei unterschiedliche Versionen des Filmes mit drei verschiedenen Sprechern in drei unterschiedlichen Sprachfassungen. Deutsch (Julius), Französisch (Georges), Mòoré (Nadége).
Konzept


Ein Film – drei Versionen. Wenn ich einen Film über oder in einem afrikanischen Land drehe, blicke ich als Europäer immer mit einem europäisch-zentrischen Blick auf das jeweilige Land.
Unterwegs mit dem Wanderkino sollte dies zumindest teilweise aufbrechen – auch ein angeblich neutraler Sprecher:innentext besitzt eine Färbung in seiner Wahrnehmung. Der Film spielt bewusst mit dieser Subjektivität. Die Auswahl der Bilder, die Schnitte, die Dramaturgie – das alles war vorgegeben und auch hier ist mein europäischer Blick prägend für den Film.

Die Bildebene bei allen drei Versionen gleich – doch der Sprecher:innentext erzählt subjektiv von der Reise. Naré Nadège Delwendé blickt in ihrem Sprecherinnentext auf ihr eigenes Land Burkina Faso – gesprochen in Mouré. Georges le Roi Tekou aus Kamerun, erzählt auf Französisch seine ganz eigene Wahrnehmung dieser Reise. Mein europäischer Blick ist die deutsche Version.
Die unterschiedlichen Versionen des Films sollen zum Nachdenken anregen und das Thema Subjektivität in angeblicher Neutralität transparenter gestalten.


Making-Of



