Die letzten Sonnenstrahlen verschwinden hinter den Hügeln. Die Dunkelheit zieht über die Stadt.
Die Kälte kriecht in die Knochen, Straßenlaternen ersetzen den Tag. Eine Ratte flieht vor einem Nachtschwärmer. Die späteren Stunden lassen immer mehr die Lichter verschwinden, die Ruhe wartet wieder auf den Trubel, sie wartet auf den Tag. Doch wenn die meisten Menschen die Augen schließen, klingelt bei einigen der Wecker.
Nachtarbeiter –
von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.
Die Wirtschaft muss funktionieren, auch nachts. Der Tag ist schließlich an den reibungslosen Ablauf gewohnt. Die innere Uhr des Menschen wird durch den Tag-Nacht-Rhythmus gesteuert, durch Licht und Dunkelheit. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Übergewicht oder Probleme mit dem Verdauungssystem, eine höhere Sterblichkeit, krebserregend – Nachtarbeit.
Längst haben Studien bewiesen, dass Nachtarbeit gesundheitsgefährdend ist, doch gleichzeitig ist sie unersetzlich für unsere Wirtschaft.
Gut ein Drittel der Nachtarbeiter stellt Autos, Lebensmittel oder Kleidung her. Weitere 22 Prozent der deutschen Nachtarbeit gehen auf das Konto des Gesundheitswesens, 11 Prozent arbeiten im Verkehr.
Durch die Nacht mit
Ralph ist Nachtwächter im Naturkundemuseum in Stuttgart. Seine Schicht: 19 Uhr bis 7 Uhr morgens.
Daniel arbeitet in einem Logistikhub – der Druck groß, die Lieferungen müssen pünktlich sein – ansonsten verlängert sich die Schicht bis in die frühen Morgenstunden.
Burkhart ist Schichtarbeiter bei einer Gießerei. Die Nachtschicht empfindet er als verträglich, die Abendschicht ist schlimmer.