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Possession

Installation · 2015

Bei dieser Installation werden einfache, intuitive Gesten in die Bewegungen einer Drohne übersetzt. Wie können Maschinen den Menschen erweitern? Was ist das richtige Interface zwischen Mensch und Maschine? Kann eine Maschine vom Menschen besessen sein, oder ist es eher andersrum? Was passiert, wenn Mensch und Maschine eins werden?

Konzept

These

Der Mensch ist. Die Maschine ist ein Ding. Technik geht vom Menschen aus. Er besetzt die Maschine. Damit der Mensch sein Ich erkennen kann, muss er sein Innerstes nach außen kommunizieren. Es muss abgebildet werden, um wieder von ihm wahrgenommen zu werden.

Kontext

Blackbox und Schnittstelle

Die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ist nur über Schnittstellen möglich. Mensch und Maschine haben unterschiedliche Schnittstellen. Nicht jede Schnittstelle kann vom dem Gegenüber bedient werden. Die Signale bedürfen einer Übersetzung zwischen Mensch und Maschine und ziehen somit den Verlust von Information nach sich. Je direkter die Abbildung von Mensch auf Maschine und von Maschine auf Mensch erfolgt, desto intensiver wird das Ich durch den Informationsfluss stimuliert.
Der Mensch hat verschiedene Kulturtechniken zur Kommunikation erlernt: Mimik, Gestik und Sprache. Maschinen sind komplexe Gebilde, die nicht ohne Weiteres durchschaut werden können. Deshalb werden dem Benutzer bestimmte Schnittstellen zur Kommunikation bereitgestellt: Interfaces.

Rückkopplung, Wahrnehmung und Gefühl

Mensch und Maschine erzeugen in ihrem Kommunikationszyklus eine Rückkopplung, die durch die Neugier des Menschen forciert wird und sich für ihn in einer höheren Selbstwahrnehmung manifestiert: Reflexion. Orientieren sich die Signale dicht an der Empfindung des Menschen, kann durch die Rückkopplung eine tiefere Selbstwahrnehmung erreicht werden.

Possession

Kommunikation von Mensch zu Maschine

Ebene: Schwerpunkt

Mensch und Quadrokopter haben die Bewegung in der Ebene gemein. Der Mensch erreicht die Änderung des Ortes seines eigenen Körpers durch die Verlagerung seines Schwerpunktes. Die Verlagerung des Schwerpunkts ist keine erlernte Kulturtechnik und deshalb sehr nah an seinem Innersten gelegen. Balanciert er seinen Schwerpunkt an die äußeren Grenzen seines Standortes, reagiert der Quadrokopter und verlässt seinen Standort entsprechend der Bewegung.

Höhe: Geste

Der Quadrokopter kann im Gegensatz zum Menschen seine Schwerkraft überwinden. Der Mensch kann durch einen Sprung nur für kurze Zeit seine Schwerkraft überwinden, im Gegensatz zum Quadrokopter. Hier unterscheiden sich Mensch und Maschine. Es gibt keine passende Schnittstelle. Für die Kommunikation muss also eine Kulturtechnik angewandt werden: die Geste. Die Hände als Teil des Körpers können die Schwerkraft überwinden. Je nachdem welche Höhe die Hände im Bezug zur Schulterlinie einnehmen, verändert die Maschine gleichermaßen ihre vertikale Lage. Verlieren die Arme ihre Spannung gänzlich, so dass sie seitlich am Körper hängen, verlässt die Maschine den Luftraum und landet.

Kommunikation von Maschine zu Mensch

Der Mensch kann mit seinem Auge die Maschine beim Flug beobachten und so ihre Trajektorie verfolgen. Die Maschine ist nicht in der Lage anderweitig auf den Menschen einzuwirken. Der Informationsfluss von Maschine zum Menschen ist im Vergleich zur Gegenrichtung nur wenig ausgeprägt.

Fazit

Würde es gelingen die Kommunikation von Maschine zu Mensch zu vertiefen, wäre auch der Mensch von der Maschine besessen. Also gewissermaßen von sich selbst: Unbedingte Reflexion.